Quelle: Linksunten Indymedia
Letzte Woche Mittwoch auf Donnerstag Nacht haben wir den NeoNazi und AFDler Lars Steinke bei ihm zuhause besucht. Nachdem wir Flyer in seiner Nachbarschaft verteilt haben und ihn mit einem Megafon sanft aus dem Schlaf gerissen haben, haben wir noch hübsche Spuren an seiner Hauswand da gelassen. Das Videomaterial, dass wir davon haben, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten und dieses mit euch teilen.
Und auch wenn Lars Steinke besonders Ende 2015 und Anfang 2016 vermehrt in die Öffentlichkeit trat und er vielen bereits bekannt ist, sahen wir es als unsere Plicht an, seiner Nachbarschaft zu seigen, was sie da für ein wiederliches Arschloch ganz in ihrer Nähe wohnen haben.
Seit seinem letzten Outing vor einer Woche, wird er wieder vermehrt drangsaliert und ihm wird wiedermal sein Leben zu Hölle gemacht.
Hier einmal der Flyertext, welcher in Steinkes Nachbarschaft verteilt wurde, zum nachlesen für euch.
„Achtung: Geistiger Brandstifter in ihrer Nachbarschaft!
Lars Steinke ist ein rechter Burschenschafter aus Göttingen.
Er ist Mitglied der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und Aktivist ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative“. Seit dem Beginn seiner extrem rechten Aktivitäten entwickelte er sich zu einer festen Schnittstelle zur „Identitären Bewegung“, der „Nationaldemokratischen Partei Deutschland“ (NPD) und der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN). Im Folgenden fassen wir die bisherigen Aktivitäten zusammen und fordern alle AntifaschistInnen auf, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Lars Steinke wird am 28.02.1993 als Sohn von Stephanie (geborene Kellner) und Hartmut Steinke in Emmendingen (Baden-Württemberg) geboren. Ende 2011 zieht er aus einem Dorf in der Nähe von Osnabrück nach Göttingen und beginnt ein Biologiestudium an der Georg-August-Universität. Hier wird er aktives Mitglied der schlagenden, rechten Burschenschaft „Hannovera“ und zieht in ihr Haus in der Herzberger Landstraße 9 ein.
Im Juni 2013 gründet sich der Kreisverband Göttingen-Osterode der „Alternative für Deutschland“ (AfD, als erster Kreisverband in Niedersachsen. Auf der Gründungsveranstaltung am 07.07.2013 wird Lars Steinke zu einem von vier stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zusammen mit ihm wird, sein Freund, der rechte Schüler
Lennard Rudolph als Kassenwart in den Vorstand gewählt. Rudolph war vorher Mitglied der „Jungen Liberalen“ und fiel mehrfach durch Neonazi-Parolen und Attacken gegen die Mahnwachen der Anti-Atom-Initiative Göttingen auf. Noch im selben Jahr fand sich auf seinem Facebook-Profil ein persönliches Foto mit Hitlergruß.
Zusammen mit Rudolph fällt auch Lars Steinke schnell durch seine Sympathien für die „Identitäre Bewegung“ und durch den Gebrauch extrem rechter Vokabeln auf. Schon damals kündigte der Landesverband der AfD-Niedersachsen ein Ausschlussverfahren an, das jedoch nie wirklich eingeleitet wurde. Stattdessen wird Steinke Autor der Online-Ausgabe
der neu-rechten Jugendzeitung „Blaue Narzisse“. Im Juli 2014 wird er zudem Mitglied der „Patriotischen Plattform“, einem nationalistischen Zusammenschluss innerhalb der AfD, der auch Kontakte zur extrem rechten Burschenschaft „Danubia“ aus München pflegt.
Nach öffentlicher Kritik durch antifaschistische und linke Gruppen an Steinke und Rudolph, muss Steinke am 26.08.2013 „aus persönlichen Gründen“ seine Ämter im Kreisverband niederlegen. Bei der Übergabe der Kasse an den neuen Kassenwart stellt sich heraus, dass Lennard Rudolph rund 6.000 Euro aus der Wahlkampfkasse gestohlen hat. Später kündigt der Kreisverband an, ein Parteiausschlussverfahren gegen beide einzuleiten, wobei dies nur gegen Rudolph auch tatsächlich geschied. In der Arbeit innerhalb der AfD wird Steinke nahegelegt, sich aus dem Kreisverband zurückzuziehen, um einen Ausschluss zu vermeiden.
Daraufhin initiiert er im November 2014 die Gründung der „Jungen Alternativen Hochschulgruppe Göttingen“ (JA HSG) und wird am 11.11.2014 zum Vorsitzenden gewählt. Steinke betreut den Facebook-Auftritt der JA HSG und organisiert den ersten Stammtisch am 19.11.2014 im Kaffee Einstein. Im Juni 2015 bewirbt die JA HSG einen öffentlichen Vortrag unter dem Titel „Universitäten – Chance für die AfD“ mit dem Vorsitzenden der AfD Niedersachsen Armin Paul Hampel, sowie Lars Steinke als Referenten. Nach Bekanntwerden der Veranstaltung annulliert die Universitätsverwaltung jedoch den Vertrag mit der Hochschulgruppe und es findet lediglich ein Treffen im Haus der Burschenschaft „Hannovera“ statt.
In der Jugendorganisation „Junge Alternative“ ist Steinke als Bezirksvorsitzender der Region Braunschweig, zu der auch Göttingen gehört, aktiv. In dieser Funktion besuchte er interne Weiterbildungen zu politischer Strategie, wie z.B. ein Rhetorik-Seminar am 06.-07.06.2015 in Lingen und trat im April 2015 auf einer Veranstaltung der AfD-Niedersachsen als Redner zum Thema „Kein Bildungsplan sexuelle Vielfalt in Niedersachsen“ auf.
Mehrere Mitglieder seines Bezirksverbandes Braunschweig pflegen Kontakte zur „Identitären Bewegung“ und „JN Braunschweig“. So soll auch der JN-Aktivist Lasse Richei an einer Veranstaltung der AfD in Broitzem teilgenommen haben. In einem Artikel der ZEIT wird berichtet, dass Lars Steinke ein Mitglied der Jungen Alternativen fragte, ob sie Jüdin sei.
Aus internen E-Mails eines JA-Mitglieds vom 22.05.2015 wird bekannt, dass Steinke im Frühjahr 2015 an einer Rufmord-Kampagne gegen den ehemaligen Bundesvorstand Marvin Blatz beteiligt war. Innerhalb dieser wurde ein Google-Screenshot gefälscht, der Blatz mit klar erkenntlicher NPD-Symbolik zeigt. Damit sollte suggeriert werden, er sei Mitglied der NPD gewesen.
Vom 29.10.2015 bis 24.01.2016 meldet Lars Steinke zehn Kundgebungen für den sog. „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ (FkTN) an. Auf den Kundgebungen im „Pegida“-Stil mit kontinuierlicher Neonazi-Beteiligung hält er völkische und nationalistische Redebeiträge. Aufgrund zunehmender medialer Aufmerksamkeit auf die Beteiligung der NPD, tritt Steinke im Januar als Anmelder zurück und nimmt kurze Zeit später nicht mehr an den Kundgebungen teil. Die Anmeldung übernimmt Jan Philipp Jaennecke der zum Wintersemester 2015/2016 als Kandidat der JA-HSG zu den Uni Wahlen angetreten war. Der „Freundeskreis“ stellt im September 2016 einen Großteil der Kandidaten auf der Liste der NPD-Göttingen/Osterode für die niedersächsische Kommunalwahl.
Am 07.11.2015 nimmt Steinke an der „XI. Bielefelder Ideenwerkstatt“ in der Burschenschaft „Normannia-Nibelungen“ zu Bielefeld als Referent teil. Auf der Konferenz, bei der unter anderem auch der rechte Autor Udo Ulfkotte auftritt, hält er einen Vortrag unter dem Titel „Politischer Pluralismus in Deutschland – Anspruch und Wirklichkeit“.
Nach seinem Rückzug aus dem „Freundeskreis“ versucht Steinke den Alleingang und ruft zum Jugendkongress „Aufstand der Jugend – der Kampf um Europas Zukunft“ am 04.03.2016 nach Göttingen auf. Als prominenten Gast kündigt er Martin Sellner von der „Identitären Bewegung Österreich“ an. Sellner ist Mitinitiator der Initiative „EinProzent“, die
neben diversen anderen flüchtlingsfeindlichen und rassistischen Initiativen auch den „Freundeskreis“ finanziell und strukturell unterstützt. Der Kongress muss aber bereits einen Tag nach der Ankündigung wieder abgesagt werden, da die Reservierung des Veranstaltungsortes zurückgezogen wird und sich kein neuer findet.
Im Nachgang führt die Einladung Sellners für Steinke zu einem Hausverbot beim AfD Kreisverband Northeim, bei dessen Grillfest er im Juli 2015 noch ein gern gesehener Gast war. Der AfD Kreisverband Göttingen leitet Anfang März 2016 ein Parteiausschlussverfahren gegen Steinke ein.
Am 11.06.2016 besucht Lars Steinke zwei Aufmärsche der „Identitären Bewegung“ in Wien, an denen insgesamt über tausend Rechte teilnehmen. Dabei beteiligt er sich an einer Attacke gegen eine Polizeikette. Bei diesem Durchbruchsversuch wurde gegen ihn Pfefferspray eingesetzt. Eine Woche später ist er bei einem weiteren Aufmarsch der „Identitären“ in Berlin anwesend, an dem lediglich 200 Menschen aus ganz Deutschland teilnehmen.
Im März 2016 kommentiert Steinke den Abbruch seines Studiums gegenüber der ZEIT mit dem Satz „Aber in Bio kam mir zu wenig Genetik vor“. Im gleichen Zeitraum wechselt er seinen Studiengang zu Politikwissenschaften.
Im gesamten Jahr 2016 beteiligt sich Steinke überregional an Wahlkämpfen der AfD im gesamten Bundesgebiet. Beim Wahlkampf in Berlin pflegt er Kontakt zu Thorsten Weiß von der „Jungen Alternative“, der als Scharnier zwischen „Identitärer Bewegung“ und AfD gilt.
Durch die Neuwahl des Vorstandes anfang 2016 und die neue Vorsitzende Diana Guth verschieben sich die Verhältnisse innerhalb des Kreisverbandes Göttingen-Osterode und Lars Steinke landete trotz Parteiausschlussverfahren auf der AfD-Wahlliste zur Kreistagswahl. Während des gesamten Wahlkampfes beteiligt sich Lars Steinke auch hier am Wahlkampf der AfD. Am Ende verfehlt er um wenige hundert Stimmen den Einzug in den Kreistag.
Keine Ruhe für Nazis, Rassisten und Antisemiten!
Antifa heißt Angriff!“
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Selbstverständlich hat auch die Presse schon von unserem Besuch bei Lars Steinke Wind bekommen und hat diesen in die Öffentlichkeit getragen:
HNA Göttingen – Bengalos und Sprüche an Hauswand gegen rechten Aktivisten Steinke
Ende 2015 gab es die erstem Angriffe auf Steinke. Innerhalb von einem Monat bekam der NeoNazi Steinke 3 mal von linken Aktivist_Innen die hässliche Fresse eingeschlagen.
Und auch Anfang des Jahres 2016 gab es bereits einege Aktiionen gegen Steinke. Unter anderem wurde bei seinem alten Wohnort, der Burschenschaft Hannovera (Herzberger Landstraße 7, in Göttingen) die Tür blockiert, so dass er sich nur unter großem Polizeiaufgebot aus dem Haus traute. Zudem wurde sein Auto demoliert und es gab vermehrt Graffitis gegen ihn in der Stadt und nahe seinem alten Wohnort.
HNA Göttingen – Antifa blockiert AfD-Mann Lars Steinke
Alternativ Link zum Video: https://sendvid.com/clym6l52